Mittwoch, 7. September 2016

Weitere Ansichten über das Laufen

Ich habe es ja kürzlich schon "angekratzt", dass ich in der mißlichen Lage stecke ein dringendes körperliches Grundbedürfnis nicht ausreichend befriedigen zu können. Natürlich kann ich auch, ohne es zu sehen, das verständnislose Kopfschütteln der "breiten Masse" meiner lieben Mitmenschen wahrnehmen. Grundsätzlich ist dies ja auch weitestgehend der Evolution geschuldet, dass "alle Welt" ein sehr distanziertes Verhältnis zu "exzessivem Bewegungsdrang" entwickelt hat. In grauer Vorzeit war dies ja noch vollkommen anders, um zu überleben, um sich Nahrung zu beschaffen um agressiven Feinden zu entkommen war ausdauerndes Bewegen so etwas wie "eine Trumpfkarte im imaginären Ärmel", die Sinnhaftigkeit stand also viele tausend Jahre überhaupt nicht zur Debatte. Ja, und dann kam irgendwann "der Sündenfall", vermutlich ein Haufen vom Glück begünstigter Faulpelze. Diese entdeckten die Vorzüge der Bequemlichkeit und verbreiteten das Wissen darüber unter ihrer "Anhängerschaft". Die körperlichen Qualitäten Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer wurden immer weiter verdrängt, da sie zum schieren Weiterleben nicht mehr "die erste Geige" spielten sondern psychische Unterschiede viel "effektiver" einen Platz im Leben sichern konnten. Die Beliebtheit, sich hierin zu profilieren war umso größer da die Anwendung nahezu anstrengungslos praktiziert werden konnte. Hört sich tiefgründig "schwülstig" an und mit meinem geringen Wortschatz fällt es mir auch unglaublich schwer solche historisch "tiefverwurzelten" gesellschaftlichen "Fehlentwicklungen" anzuprangern. Aber, zur geflissentlichen Beruhigung, es ist ja nur die Meinung eines wenig belesenen "Knechts" (der wird schon nicht zu viele Jünger um sich scharen, also lasst ihn mal schwätzen)! Aber zurück zum Thema, das Laufen war´s! Was also gibt mir das Laufen, und was nimmt es mir? Nimmt es mir überhaupt etwas, ist das Verhältnis ausgewogen oder sind die kleinen Geschenke die das Laufen mir gibt auch nur ansatzweise den Aufwand Wert den ich betreibe? Betreibe ich wirklich einen hohen Aufwand oder ist alles was ich mir hier zusammenschreibe grundsätzlich "flüßiger als flüßig, nämlich überflüßig"? Natürlich bin auch ich "aufgeklärt" und "gebildet" genug um zu realisieren, dass für mich ausdauerndes Laufen nicht zum kurzfristigen Überleben notwendig ist. Alles "lebensnotwendige" bekomme ich im Supermarkt um die Ecke in unverschämten Mengen zu "obszön niedrigen Preisen", um meinen "Dienst im menschlichen Kollektiv fortzuführen". Punkt. Wirklich, soll hier schon Schluß sein mit den funktionalen Auswirkungen des Laufens auf mich? Ich möchte mir jetzt auch nichts einreden was in "der Biologie" des menschlichen Organismus zwar angelegt war, aber durch immer weiter fortschreitende Evolution in extrem schwer wahrnehmbare "Randbereiche" zurückgedrängt wurde und man nur noch mit viel Glück in der Lage ist eine Veränderung am eigenen Organismus zu verspüren (von brutaler Erschöpfung mal abgesehen, diese empfinden auch die planlosesten Zeitgenossen, wenn sie denn tatsächlich mal einen Versuch starten). Vordergründig sind es Erlebnisse, die mir ohne das Laufen so nie wiederfahren wären. Blicke, Gerüche, Geräusche aber natürlich auch immer Emotionen. Laufen ohne Emotionen funktioniert für mich nicht. Für mich sind das alles "essentielle" Dinge die zu meinem Leben dazugehören sollten, wissenschaftlich erforschen oder erklären können Andere dies bestimmt besser, bei mir ist es halt nur "ein Gefühl" (will ich jetzt nicht weiter ausführen, Loriot hat´s mal ganz gut erklärt "Das Ei ist hart", hat mit Laufen überhaupt nichts zu tun erklärt aber ansatzweise was "ein Gefühl" ist). Ja und deshalb MUSS ich Laufen. Tja, und der Preis dafür ist welcher? Das Laufen nimmt doch auch etwas (habe ich ja eben noch erwähnt) ist das denn viel? Sind das Dinge die ich in großer Anzahl besitze, die ich bereit bin einzutauschen gegen ein "Gefühl"? Sehr stark vereinfachen lässt sich die Frage, wenn man auch hier isoliert den biologischen Prozeß betrachtet und sich das Wissen darüber vor Augen hält. Laufen ist Bewegung, Bewegung erfordert eine Muskelaktivität, diese wird initialisiert (vom Bestimmer), und durch Verstoffwechselung von Fetten und Kohlehydraten, entsprechend der "Notwendigkeit", bis hin zur Erschöpfung aufrecht erhalten. Anschließend folgt Regeneration und irgendwann wird der Prozeß von neuem angestoßen und so weiter, ergo, Treibstoff fordert das Laufen. Davon hat man in der Regel reichlich (wie ich schon schrieb, heutzutage weltweit eigentlich im Überfluss vorhanden), nicht immer fair verteilt, soll hier aber nicht weiter thematisiert werden! Dann spricht doch eigentlich kaum etwas gegen regelmäßiges ausdaurndes Laufen, an ausreichend Energie mangelt es einem doch kaum noch auf der Welt? Was fordert das Laufen denn sonst noch? Was es dann leider doch etwas "speziell" macht, und viele zwar irgendwann einmal "anfixt" aber in nahezu vergleichbarer Geschwindigkeit an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit führt. Kann man es einfach "Körperwahrnehmung" nennen, neigen denn viele/alle die irgendwann an diesen Grenzen landen an "Gefühllosigkeit? Bevor ich mich jetzt immer weiter verstricke und im esoterischen Niemandsland lande gehe ich gleich erstmal wieder raus Laufen (weil hier auf die Tastatur starren bringt mich auch nicht weiter). Falls ich gleich was erlebe, vielleicht werde ich darüber berichten, oder ich "genieße" still und heimlich wie schon so viele "sprachlose" Jahre zuvor in meinem Leben

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